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((Komme zurück. Versprochen.))
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14:04 Uhr
Das Resümieren ist eine Pest, mes amis. Ich kriege da immer diesen starren Blick nach innen, besser, ich lass’ mich nach vorne laufen.
(Wie ging das noch gleich?)
Gestern rann mir ein poetischer Text in die Tastatur, es war Sanssourir, die ihn schrieb. Ich mochte ihn. Ich stellte ihn ein. Dann, spät nachts, nahm ich ihn wieder herunter.
Zu elegisch, zu privat.
Bin’s nicht mehr gewöhnt, Innentexte einzustellen. Zutraulich zu sein. Schönes Wort, eigentlich, zutraulich: dem Gegenüber etwas zuzutrauen. Mut, beispielsweise. Offenheit. Wohlwollen.
Ich hatte sie viele Jahre, meine Zutraulichkeit, wenn ich hier schrieb. Ging davon aus, auf Leser:innenseite auf eben jene Offenheit zu treffen, die ich selbst mitbrachte. Wurde nie enttäuscht. Also was ist anders geworden?
(Mist, jetzt resümiere ich ja doch. Stopp.)
Sprechen wir über Gegenwart.
Es gibt verflixt viel davon gerade. Sie glitscht aber. Jedes Mal, wenn ich versuche, sie schreibend zu erfassen, fluppt sie mir zwischen den Fingern weg, hihi, lustig, versuch’s noch mal.
Ich hör’ sie richtiggehend pfeifen, während sie wegdüselt.
Tja.
Auf diese Weise kommen mir viele wundervolle Texte abhanden. Entstehen gar nicht erst. Hat sich auch ausgewirkt: Ich hab’ ein tiefes, sonores Brummen im Ohr. Als ob mein Text-Inkubator heissgelaufen wäre, weil ich nichts mehr hinauslasse.
Muss irgendwie die Ventile finden, bevor das Ding explodiert. Rauslassen.
Weiterschreiben. Melde mich wieder.
Ich mochte ihn sehr, Ihren Sanssourir Text. Als ich wiederkam, um Ihnen das zu schreiben, war er weg.
Vielleicht war es gerade das Zutrauliche, das mir gefiel … (?) *resümier*
Ich mochte das Viel(e) und das Leicht(e) daran, das, u.a., blieb haften.
Herzliche Grüße
Iris
Liebe Iris, ich werde ihn auch wieder einstellen – und sei’s nur, weil Sie das obige geschrieben haben!
Lächelnd, winkend:
Phyllis