Ja, »Lamu Tamu« ist eine gute Erzählung. Ohne A.N.Herbst allerdings hätte sie nie einen Verleger erreicht, ohne sein »Los jetzt!«. Ich bin, glaub’ ich, die am unwilligsten publizierende Autorin der Stadt. (Ich ahne, woran das liegt: wenn es stimmt, ist’s noch ein weiter Weg) Ich hab’ hunderte Manuskriptseiten hier am Nestrand rumsitzen. Viele von ihnen könnten längst fliegen.
Herbst war es auch, der mich Simone Barrientos Krauss und Leander Sukov vorstellte, den Machern der Kulturmaschinen. Die beiden sind auch außerhalb der Verlagsarbeit ein Paar. Ein besonderes, das spürt man sofort; sie haben mehr als dieses eine Leben und andere Gesichter als jene, die einer Buchmesse angemessen sind. Die beiden werden nun tatsächlich einen Packen Erzählungen von mir bekommen. Die sind wild und kränklich und durchaus pornographisch und ich hab sie noch nie jemandem angeboten. Plötzlich bin ich sehr gespannt, was aus ihnen wird.
Abends, beim Riesenschnitzel in der »Tenne« kamen noch die Macher vom Pahl-Rugenstein Verlag in die Runde. Lange Gespräche, bei denen ich bald merkte, auf wie vielen Ebenen ich immer noch ein unbeschriebenes Blatt bin. Na gut, ist nicht zu spät: Alle Luken öffnen und fluten lassen, dachte ich. Dabei diesen Blick von Johann P. Tammen nicht vergessend: Wie bescheiden er sprach von seinem eigenen Schreiben. Wie zurückhaltend im Vergleich zu der Verve, mit der er für seine Autoren einsteht. Und wie gänzlich konträr zu all diesen Selbstdarstellern, die mich regelmässig dem Trugschluss aufsitzen lassen, nur ein strotzendes Selbstbewusstsein könne sich durchsetzen.
Ich traf übrigens bei dieser Messe eine Frau, die ich kennen lernen wollte, seitdem ihr Name eines Nachts fiel. Aber dazu ein anderes Mal.
Klingt wirklich beachtlich, jene Buchmesse. Und dass Du schon lange mal Erzaehlungen veroeffentlichn solltest das ist mir, nun ja, halt nicht so arg neu?! 🙂