“Der schlimmste Fehler von Frauen ist ihr Mangel an Größenwahn.”
(Irmtraud Morgner)
18:58
Eben, drüben bei Dr. Schein stöbernd, noch jener Kuriosität begegnet…
Falls Ihnen aber nun das Lachen allzu gefällige Larven gebiert, empfehle ich einen Besuch bei der Weberin. Sie ist ganz neu, zumindest als diese. Online seit sechs Tagen. Und wer immer die ist, die dieses Netz spinnt: sie ist speziell. Die seltsamen Einträge dort. Jedenfalls webt sie nicht am Himmel oder im Wald. Irgendwo anders. Kann sogar sein, die Dinger sind nachtaktiv. Und man darf sie nicht zu nah an sich ranlassen, sonst bleibt man drin hängen.
Hihi! Feine Zeichnung! 🙂
Gell?
Hieße das im Umkehrschluß, das Beste am Mann ist sein Größenwahn? Nein, natürlich nicht – wo kämen wir da hin!
Umkehrschlüsse werden ja… stark überbewertet!
@Phyllis und Schlinkert. Helmut Krausser: “Erst kommt der Wahn, dann die Größe.” Und Dalí: “Wer lange genug Genie spielt, wird eins.” Letztres hintertragen von >>>> Marcus Braun.
@albannikolaiherbst Und? Spielen Sie noch, oder sind Sie schon?
und das sagt Rosa Luxemburg Nichts ist so geeignet, unser Denken nach allen Richtungen mit einem Schlage von den beengenden Fesseln der Schablonen zu befreien, wie eine revolutionäre Periode.
Rosa Luxemburg
Musen-Leerstelle: Sie bleibt unbethört. “Wer ihn hört,
und wahnbethört
sänge dem Vogel nach,
dem brächt’ es Spott und Schmach.”
(Richard Wagner: Meistersinger)
Kein anderer Weg wahnbürtig zu zeugen so manche zart oder üppige Wahngestalt als: Affidamento! Damit der Wahn nicht zur Wand wird, gegen die sie prallt.
… Affidamento (?) Eben mal rumhorchen, was das ist.
“Affidamento bezeichnet im Denken italienischer Feministinnen vom Frauenbuchladen in Mailand und rund um die Philosophinnengemeinschaft Diotima an der Universität von Verona eine Beziehung zwischen zwei Frauen, die zur Grundlage für weibliche Freiheit wird.
[…] Das mit den Beziehungen, die die Grundlage für weibliche Freiheit sind – oder jedenfalls sein können – ist also nicht so einfach. Es geht nicht darum, dass ich einfach etwas Schönes von einer anderen Frau lerne, dass Frauen sich untereinander fördern, dass sie Netzwerke bilden und ihre unterschiedlichen Ressourcen kombinieren.
Sondern es geht um den sehr revolutionären Gedanken, dass Freiheit nur möglich ist, wenn ich eine Beziehung habe zu einer, die wirklich anders ist als ich. Einer, mit der ich Differenzen habe. Einer anderen, die nicht nur einfach etwas besser kann, sondern die etwas tut, das mir neu ist, das ich bisher vielleicht sogar für falsch gehalten habe. Denn nur dieses wirklich Anders-sein der Anderen, diese echte Differenz, die nicht Diversity ist, sondern Konflikt, ermöglicht es mir, etwas wirklich Neues zu entdecken, meine eingefahrene Meinung zu verändern, aus vorgegebenen Denkmustern und Bahnen auszubrechen – Freiheit also. Freiheit von den eigenen Beschränkungen. […]
(Antje Schrupp)
Ja, Melusine – lieber die Wand gegen Spott und Schmach s e i n, als gegen sie prallen.
@ Phyllis // Zum Beispiel so: “Melanchtha Herbert liebte stets zu feurig und zu oft. Sie war stets geheimnisvoll, voller umständlicher Schachzüge, voller Ablehnung und vagen Misstrauens und komplizierter Enttäuschungen. Dann wurde Melanchtha unvermittelt und impulsiv grenzenlos in irgendeiner Begeisterung, und dann litt sie und strengte sich an, sich zurückzuhalten.”
(Gertrude Stein: Drei Leben)
@MelusineB Yippiee! Gertrude!
(sagen Sie, kennen Sie diese Antje Schrupp zufällig?)
Wg. Antje Schrupp, Affidamento und Diotima Antje Schrupps Blog lese ich regelmäßig, persönlich kenne ich sie nicht.
“Affidamento” – der von der Veroneser Philosophinnen-Gruppe “Diotima” eingeführte Begriff spielt für mein eigenes Denken schon lange eine Rolle. Es geht darum, sich selbst nicht mehr über die Differenz zur Männlichkeit zu verstehen, sondern über die Vielfalt in der Begegnung mit anderen Frauen. Diese Praxis habe ich als sehr befreiend erlebt. (Der “Geschlechterkampf” spielt dann plötzlich keine Rolle mehr. Dass der Mensch “zwei ist” wird nicht mehr als zu Überwindendes oder zu Festigendes gedacht, sondern schlicht als Voraussetzung des Denkens.)
@Melusine Das werde ich ab jetzt ebenfalls tun.
Und über Affidamento noch weiter denken und stöbern… danke für diesen Köder.
Mich reuen die Sünden, die ich nicht beging.
(Franziska zu Reventlow)
Tolles Bild, liebe Phyllis und natürlich meine besten Wünsche an alle anwesenden Damen zum Frauentag, auch wenn es eigentlich mindestens 182 im Jahr sein müssten.
Was die weberin betrifft, kann ich ihnen nur aus tiefstem Herzen Recht geben. Schön, solche “Neuzugänge”. 🙂
@June … reiner Zufall, ich zumindest brauche für meine Neugier auf und Hinwendung zu Frauen keinen Extratag… nun passte aber die Üppige grad’ so gut ; )
@June (ich mach’ mal einen auf anwesend)
Sie kennen mich also doch!? .
.
.
;o)
@schreiben wie Atmen Wie sind uns schon begegnet. Ich sage nur: dort! ..