Sich von der führenden Hand (die ja die eigene ist) losreißen und dorthin gehen, wohin der Blick schon lange zieht: das ist mir eben klar geworden. Ich muss jetzt – Zeit zum Aufbruch.
Das blöde, wenn man so wirklich mal beeindruckt ist, dann fällt das ja häufig unter die Rubrik, sieht ja eh jeder, muss man ja nicht noch was zu sagen, muss man auch nicht, weils dann eh ranschmeisserisch wird und man ja ein bisschen Glanz durch Lob davon abkratzen kann, aber, will ich ja auch;-).
Ich finde ihre Zeichnungen da immer besonders gelungen, wo das Objekt durch Könnerschaft nicht behindert wird, vielleicht hilft da Regression, ich würde mir wirklich einen Band damit wünschen und ick kenne auch Texte die dazu passen würden… bald mal treffen?
Diadorim, Nachtrag Weshalb das Lob mittlerweile so in Verruf geraten ist, will mir einfach nicht einleuchten. Ich denke da nie an Ranschmeißen oder Glanz abkratzen, diese Therien verwirren mich. Ich will mich für andere begeistern können und das deutlich machen dürfen, ohne in Schleim- oder Peinlichkeitsverdacht zu geraten.
Und wenn jemand meine Arbeit toll findet, roll’ ich mich auf den Rücken und schnurre. So einfach ist das in meiner Welt…
@Phyllis zu Lob Ich denke, dass der Ausdruck “Lob” nicht genau genug trifft, weil er eine Schieflage in sich trägt, ja sie genau genommen voraussetzt. Der Lobende wüsste demnach, wie’s gelingend gehört und klopfte dem zu Lobenden belohnend auf die Schultern. Jegliches Kunstschaffen würde dadurch degradiert. Diese Art von “Lohn” wäre von Schrottwert, verzeihen Sie mir bitte diese ungeschminkte Aussage, daher das pelzige Empfinden am Gaumen, wenn “Lob” gereicht wird.
Die Arbeit der Künstler:innen hat Rückmeldung=Anerkennung verdient. Und zwar nach meiner Ansicht dann, @Diadorim, wenn sie eine Bewegung ausgelöst, einen [(Nach)Denk]Impuls bewirkt hat – egal welchen (auch negatives Feedback hat demzufolge einen beachtlichen Stellenwert für den Bewegten). Das sind wir, ich sagte das bereits an anderer Stelle, ungeschuldeter Leistung zu geben moralisch verpflichtet. Jemandem zurückzugeben: “Ich find’ das großartig, wie du das machst (weil: erstens, zweitens usw.), ich find’ darüber hinaus dich als Person toll, weil du auf solche Ideen kommst” hat etwas mit Übernahme zu tun; Übernahme eines Stücks Geisteshaltung, einer Facette von Lebenseinstellung, einer Ausdrucksmöglichkeit für Menschlichkeit, whatever. Da diese Form von Übernahme oder auch Aneignung in einen individuell erbrachten, manchmal vielleicht sogar schmerzhaften Entwicklungsschritt zu übersetzen ist, gäbe es auch nichts, wofür Dankbarkeit geschuldet werden sollte. Sich auf Augenhöhe zu begegnen und die Wirkung des Werks nachvollziehbar zu beschreiben, fände ich stattdessen gut. Ich gebe der Künstlerin meine höchst privaten Reaktionen in die Hand und nicht bloß kritiklose, aufmerksamkeitsheischende Zustimmung. Nur daraus beziehen Kunstschaffende nach meinem bescheidenen Verständnis ein halbwegs realistisches Gefühl für ihre Wirkmächtigkeit. Das, fürchte ich, kann allgemein noch öfters geübt werden. “Einmal geübt” reicht da eher nicht.
Die Scham, sich mit solchen Äußerungen als “Schleimer” dem öffentlichen Blick (des übrigen Publikums) auszusetzten, halte ich dagegen für unangebracht und geradezu abwegig, aber insgeheim doch verständlich. Schließlich leben wir in einer auf Hochglanz polierten Leistungsgesellschaft, in der das Beste gerade mal als “normal” gelten darf, nicht wahr? Wer wollte sich schon dem vernichtenden Urteil der anonymen Masse stellen (deren Stimme stets durch die eigenen Ganglien vorweggenommen wird).
Obgleich: sich wie ein Rotkehlchen in einer von Miss TT geschaffenen, erfrischenden Beitragspfütze aufgewühlt flügelschlagend zu baden und sich dann still im wärmenden Schein der inneren Stimmungssonne auf einem Gedankenzweig wohlig aufzuplustern, hat Charme. Ich weiß das aus Erfahrung. Das muss einfach auch mal gesagt werden. *tschirp*
Also, liebes Kienspan, wem dies durch die Ganglien kriecht, wenn er gelobt wird, der hat ein Problem, oder auch zwei, oder besser einen Lehrstuhl für analytische Philosophie. Äh, also, bei mir ist das völlig anders, mag ich den Lober, roll ich mich auf den Rücken, find ich den Lober zweifelhaft, geh ich in Abwehr, kenn ich den Lober nicht, verhalte ich mich indifferent, gibt ja auch strategische Lober, die wollen dann unmittelbar was von einem, als studentische Hilfskraft wollt ich nie gelobt werden, hieß immer: noch mehr Arbeit. Außerdem gehen mir auch ein paar Lobfeinde auf die ollen Eier, die einen erst wegstoßen und dann rumjammern, sie seien so allein, da denksch dann, selbst schuld, ich mag dich trotzdem, aber man muss sich auch nicht so behandeln lassen, wenn man sich selbst durchaus noch satisfaktionsfähig findet, und keinen Bock drauf hat, sich jede Lobsekunde korrekt lobend zu verhalten, wer nicht schnallt, dass das Lob in meinem Fall von der vielleicht nicht allerletzten Stumpfbirne kommt, der muss es halt lassen, der Lobende ist auch nicht nur Dienstleister, durchaus nicht und erziehen muss er sich auch nicht lassen. Eh alles situativ und personengebunden, entweder man mag sich rieschen oder nüsch, so läuft dit doch.
Sehen Sie’s mir bitte nach, liebe Diadorim, ich habe eben meine Recherchen zum Jelinek-Zitat “Die Sprache lügt ja, wo man sie lässt” abgeschlossen. Darum bin ich möglicherweise immer noch auf einem seltsam anmutenden Trip. Mit meinen Überlegungen wollte ich keine persönliche Kritiknote anheften.
Ergänzung: an niemanden
Endlich weiß ich, wie ich mich derzeit gefühlt habe, als ich versuchshalber einen Babydoll als Nachtkleid trug.
Mittlerweile verstehe ich derartige Phasen freilich besser zu tarnen.
ihre und deren atracktizitätsmanifestoren kümmern mich indugibel nothing.
ich bin der erberchtigte aus der linie meines hauses, das im stammsitz kiel wohnt.
ha wird es bisweilen hausig
Ich kenne die dargestellte Stimmung an mir (leider) immer wieder mal im Zusammenhang mit angemaßter Autorität und dem modernen Leistungsbegriff. Nach hundertausenden Frustrationen hast du dann schlicht keinen Bock mehr darauf, dein Potenzial konsequent verleugnen zu lassen.
Das ist treffend ausgedrückt, das mit dem Verleugnen, genau, und ob beim Loben oder anderen Vergängnissen, es ist eben dieses ständige Umschleichen und Fragen, bist du von meiner Art, willst du mich beherrschen, willst du mich manipulieren, soll ich etwas für dich tun, so ein Mensch fragt sich ja immer, was will der andere und warum von mir, lauern und belauert werden, voll knalli, weil, ja, natürlich wabern da immer irgendwelche Intentionen, aber so ganz genau kennt die eh keiner und so ganz strategisch geht auch vielleicht höchstens einer von 100 vor, und das aber auch nur gegen Geld, wenn möglich, und dann wabern ja auch neue Intentionen herauf, lösen alte ab, so wie Wetter. Man sollte sich einfach grün sein, alles andere ist mir inzwischen egal, und grün ist sich, wer nicht gleich bei allem rot sehen muss, und nicht jeden gleich auf Herz und Nieren prüfen muss, vielleicht, und auch mal vergessen kann, oder verdrängen, und nicht jeden menschengemachten Dumpfsinn ausloten muss, ach, keine Ahnung, Sympathie lässt sich eben nicht wirklich erschreiben, Anerkennung schon.
Vorschlag für eine neue Rubrik:
Einmal geübt, schon könnt ihr mich
Genial! : )
Sich von der führenden Hand (die ja die eigene ist) losreißen und dorthin gehen, wohin der Blick schon lange zieht: das ist mir eben klar geworden. Ich muss jetzt – Zeit zum Aufbruch.
Wirklich toll!!!
Das blöde, wenn man so wirklich mal beeindruckt ist, dann fällt das ja häufig unter die Rubrik, sieht ja eh jeder, muss man ja nicht noch was zu sagen, muss man auch nicht, weils dann eh ranschmeisserisch wird und man ja ein bisschen Glanz durch Lob davon abkratzen kann, aber, will ich ja auch;-).
Ich finde ihre Zeichnungen da immer besonders gelungen, wo das Objekt durch Könnerschaft nicht behindert wird, vielleicht hilft da Regression, ich würde mir wirklich einen Band damit wünschen und ick kenne auch Texte die dazu passen würden… bald mal treffen?
Jaa!! Im Januar. Ok?
Gern!
Diadorim, Nachtrag Weshalb das Lob mittlerweile so in Verruf geraten ist, will mir einfach nicht einleuchten. Ich denke da nie an Ranschmeißen oder Glanz abkratzen, diese Therien verwirren mich. Ich will mich für andere begeistern können und das deutlich machen dürfen, ohne in Schleim- oder Peinlichkeitsverdacht zu geraten.
Und wenn jemand meine Arbeit toll findet, roll’ ich mich auf den Rücken und schnurre. So einfach ist das in meiner Welt…
@Phyllis zu Lob Ich denke, dass der Ausdruck “Lob” nicht genau genug trifft, weil er eine Schieflage in sich trägt, ja sie genau genommen voraussetzt. Der Lobende wüsste demnach, wie’s gelingend gehört und klopfte dem zu Lobenden belohnend auf die Schultern. Jegliches Kunstschaffen würde dadurch degradiert. Diese Art von “Lohn” wäre von Schrottwert, verzeihen Sie mir bitte diese ungeschminkte Aussage, daher das pelzige Empfinden am Gaumen, wenn “Lob” gereicht wird.
Die Arbeit der Künstler:innen hat Rückmeldung=Anerkennung verdient. Und zwar nach meiner Ansicht dann, @Diadorim, wenn sie eine Bewegung ausgelöst, einen [(Nach)Denk]Impuls bewirkt hat – egal welchen (auch negatives Feedback hat demzufolge einen beachtlichen Stellenwert für den Bewegten). Das sind wir, ich sagte das bereits an anderer Stelle, ungeschuldeter Leistung zu geben moralisch verpflichtet. Jemandem zurückzugeben: “Ich find’ das großartig, wie du das machst (weil: erstens, zweitens usw.), ich find’ darüber hinaus dich als Person toll, weil du auf solche Ideen kommst” hat etwas mit Übernahme zu tun; Übernahme eines Stücks Geisteshaltung, einer Facette von Lebenseinstellung, einer Ausdrucksmöglichkeit für Menschlichkeit, whatever. Da diese Form von Übernahme oder auch Aneignung in einen individuell erbrachten, manchmal vielleicht sogar schmerzhaften Entwicklungsschritt zu übersetzen ist, gäbe es auch nichts, wofür Dankbarkeit geschuldet werden sollte. Sich auf Augenhöhe zu begegnen und die Wirkung des Werks nachvollziehbar zu beschreiben, fände ich stattdessen gut. Ich gebe der Künstlerin meine höchst privaten Reaktionen in die Hand und nicht bloß kritiklose, aufmerksamkeitsheischende Zustimmung. Nur daraus beziehen Kunstschaffende nach meinem bescheidenen Verständnis ein halbwegs realistisches Gefühl für ihre Wirkmächtigkeit. Das, fürchte ich, kann allgemein noch öfters geübt werden. “Einmal geübt” reicht da eher nicht.
Die Scham, sich mit solchen Äußerungen als “Schleimer” dem öffentlichen Blick (des übrigen Publikums) auszusetzten, halte ich dagegen für unangebracht und geradezu abwegig, aber insgeheim doch verständlich. Schließlich leben wir in einer auf Hochglanz polierten Leistungsgesellschaft, in der das Beste gerade mal als “normal” gelten darf, nicht wahr? Wer wollte sich schon dem vernichtenden Urteil der anonymen Masse stellen (deren Stimme stets durch die eigenen Ganglien vorweggenommen wird).
Obgleich: sich wie ein Rotkehlchen in einer von Miss TT geschaffenen, erfrischenden Beitragspfütze aufgewühlt flügelschlagend zu baden und sich dann still im wärmenden Schein der inneren Stimmungssonne auf einem Gedankenzweig wohlig aufzuplustern, hat Charme. Ich weiß das aus Erfahrung. Das muss einfach auch mal gesagt werden. *tschirp*
Also, liebes Kienspan, wem dies durch die Ganglien kriecht, wenn er gelobt wird, der hat ein Problem, oder auch zwei, oder besser einen Lehrstuhl für analytische Philosophie. Äh, also, bei mir ist das völlig anders, mag ich den Lober, roll ich mich auf den Rücken, find ich den Lober zweifelhaft, geh ich in Abwehr, kenn ich den Lober nicht, verhalte ich mich indifferent, gibt ja auch strategische Lober, die wollen dann unmittelbar was von einem, als studentische Hilfskraft wollt ich nie gelobt werden, hieß immer: noch mehr Arbeit. Außerdem gehen mir auch ein paar Lobfeinde auf die ollen Eier, die einen erst wegstoßen und dann rumjammern, sie seien so allein, da denksch dann, selbst schuld, ich mag dich trotzdem, aber man muss sich auch nicht so behandeln lassen, wenn man sich selbst durchaus noch satisfaktionsfähig findet, und keinen Bock drauf hat, sich jede Lobsekunde korrekt lobend zu verhalten, wer nicht schnallt, dass das Lob in meinem Fall von der vielleicht nicht allerletzten Stumpfbirne kommt, der muss es halt lassen, der Lobende ist auch nicht nur Dienstleister, durchaus nicht und erziehen muss er sich auch nicht lassen. Eh alles situativ und personengebunden, entweder man mag sich rieschen oder nüsch, so läuft dit doch.
Sehen Sie’s mir bitte nach, liebe Diadorim, ich habe eben meine Recherchen zum Jelinek-Zitat “Die Sprache lügt ja, wo man sie lässt” abgeschlossen. Darum bin ich möglicherweise immer noch auf einem seltsam anmutenden Trip. Mit meinen Überlegungen wollte ich keine persönliche Kritiknote anheften.
Ergänzung: an niemanden
Endlich weiß ich, wie ich mich derzeit gefühlt habe, als ich versuchshalber einen Babydoll als Nachtkleid trug.
Mittlerweile verstehe ich derartige Phasen freilich besser zu tarnen.
Tarnung, liebe Frau Wie, ist wie ein Gummianzug: Die Haut kann darunter nicht atmen. Kramen Sie Ihr Babydoll doch gelegentlich mal wieder raus.
http://syncrash.blogspot.com/
ihre und deren atracktizitätsmanifestoren kümmern mich indugibel nothing.
ich bin der erberchtigte aus der linie meines hauses, das im stammsitz kiel wohnt.
ha wird es bisweilen hausig
Ich kenne die dargestellte Stimmung an mir (leider) immer wieder mal im Zusammenhang mit angemaßter Autorität und dem modernen Leistungsbegriff. Nach hundertausenden Frustrationen hast du dann schlicht keinen Bock mehr darauf, dein Potenzial konsequent verleugnen zu lassen.
Das ist treffend ausgedrückt, das mit dem Verleugnen, genau, und ob beim Loben oder anderen Vergängnissen, es ist eben dieses ständige Umschleichen und Fragen, bist du von meiner Art, willst du mich beherrschen, willst du mich manipulieren, soll ich etwas für dich tun, so ein Mensch fragt sich ja immer, was will der andere und warum von mir, lauern und belauert werden, voll knalli, weil, ja, natürlich wabern da immer irgendwelche Intentionen, aber so ganz genau kennt die eh keiner und so ganz strategisch geht auch vielleicht höchstens einer von 100 vor, und das aber auch nur gegen Geld, wenn möglich, und dann wabern ja auch neue Intentionen herauf, lösen alte ab, so wie Wetter. Man sollte sich einfach grün sein, alles andere ist mir inzwischen egal, und grün ist sich, wer nicht gleich bei allem rot sehen muss, und nicht jeden gleich auf Herz und Nieren prüfen muss, vielleicht, und auch mal vergessen kann, oder verdrängen, und nicht jeden menschengemachten Dumpfsinn ausloten muss, ach, keine Ahnung, Sympathie lässt sich eben nicht wirklich erschreiben, Anerkennung schon.