Tag der Workshopwoche – heute gestalten und produzieren wir das Heft mit unseren Texten. Wenn ich abends doch nicht immer so platt wäre, grrr.
Die Frankfurter wissen übrigens, wie man Energie spart. Wenn sich zwei auf der Straße begegnen, geht das bei uns so:
“Und? Wie?”
“Muss!”
Mehr ist bei mir heute Morgen auch nicht drin ; )
Bei Ihnen findet man doch immer wieder nützliche Textbausteine für den Alltagsverkehr!
– Gell?
das geht noch kürzer!
und?
eh.
Geschäftsidee Wär’ das nicht ein Schreibseminar wert? Arbeitstitel “Fasse Dich kurz! – Effiziente Kommuniation mit Phyllis”.
Lustigerweise hatte ich gestern in einer kleinen Freundinnenrunde eine ganz ähnliche Idee: Weil nämlich eine von ihnen von der Frau erzählte, die neuerdings bei ihr putzt. Wie sich herausstellte, spricht die Putzdame wirklich gar kein Deutsch, behilft sich aber mit dem Wörtchen “gut”, das sie in immer wieder neuen Intonationen einsetzt.
Ein Gespräch mit ihr, berichtet die Freundin, sei ziemlich spektakulär: Wie unterschiedlich dieses “gut” ausgesprochen werden könne, habe sie nie für möglich gehalten! Wir auch nicht, bis sie es vormachte: Wir bogen uns vor Lachen.
Später überlegte ich, wie sich eine Schreibanregung gestalten ließe, bei der für den zu schreibenden Text tatsächlich nur e i n Wort erlaubt wäre. Jeder kann ein anderes wählen. Der Text bestünde nur aus diesem einen, immer wieder hingeschriebenen Wort. Unterschiedlich groß und klein, mit Satzzeichen und allem Drum- und Dran. Beim Vortrag wären dann natürlich Gestik, Mimik, eben alles Nichtverbale gefragt. Auch die Zuhörer:innen hätten für ihr Feedback nur ein einziges Wort zur Verfügung.
Klingt albern? Ich glaub’ nicht. Mit dieser extremen Einschränkung würden alle Teilnehmer:innen – zumindest während dieser Übung – auf ein gemeinsames sprachliches Level eingeladen. Bei meinen vom sprachlichen Können her oft heterogenen Gruppen wär’ das sicher spannend… wenn sie die Übung nicht nur als Witz verstünden. Wahrscheinlich müsste man ihnen einfach erzählen, dass das eine klassische Übung für angehende Schauspieler:innen ist. Was sogar stimmen könnte : )
Mal ausprobieren. Ich hab’ immer wieder junge Leute mit am Tisch sitzen, die erst seit einem Jahr im Land sind, manchmal kürzer. Gemischt mit anderen, die hier aufgewachsen sind. Eigentlich ein Unding, weil die Sprachanfänger:innen immer irgendwie im Nachteil sind, aber die Strukturen meiner Projekte sind eben so. Und ich entwickle immer wieder Ideen für Übungen, bei denen ich allen ein sprachliches Handikap verpasse, um die Gruppe am gleichen Punkt starten zu lassen.