Madame TT ist etwas verwirrt. Sei es ihre Lesung im Zuge der Vorstellung der Anthologie >>> „Irgendwas zu Afrika“ im Weltkulturen Museum gestern, sei es der Workshop mit der neuen Schreibgruppe, die Treffen mit Freunden und Kollegen: Alle Auftritte, Meetings und Begegnungen fühlen sich ein bisschen wie unter Wasser an, wie ein Tagtraum mit gedämpften Geräuschen und halb wahrgenommenen Gesten, aus dem sie irgendwann aufwachen wird, um wieder die Zügel in die Hand zu nehmen. (Will sie das überhaupt?)
Ein solch ausgeprägt undifferenziertes Grundgefühl hatte sie lang’ nicht mehr und sie weiß es nicht zu deuten. Ist es vielleicht gefährlich? Oder eines dieser diffusen Vorzeichen, die auf ihre nichtgreifbare Art dennoch anzeigen, dass bald etwas geschehen wird? Oder sollte?
Angenehm, jedenfalls, ist es nicht. Deswegen fliegt Madame, einer besonderen Einladung folgend, morgen für ein paar Tage ans Meer. An einen für sie sehr unwahrscheinlichen und unter anderen Umständen definitiv unerreichbaren Ort.
Falls ihr das alles nicht noch mehr die Sprache verschlägt, wird sie gelegentlich ein Lebenszeichen von sich geben, bis sie am Mittwoch wieder am heimischen Schreibtisch anlandet.
À bientot, mes amis.
Bon voyage!
Tatsächlich schon wieder la France, doch dieses Mal der Süden… : )
Ach… “definitiv unerreichbar” klang nach einem Planeten in der Nähe des Sirius, zum Beispiel, oder, ein anderes Beispiel, ein bißchen weiter als jener von, sagen wir, dem Kreuz des Südens entfernt.
@ANH “Unerreichbar” ist, zumindest in der Imagination, gar nichts. – Sirius? Längst besucht. Aber diese Parallelwelt, in der ich mich derzeit aufhalte, ist mehr Cocon als Abenteuer: durchaus dekadent. Eine zeitweilige Ausweitung der Pufferzone, sozusagen…
(Lese gerade Michel Houellebecqs “Soumission”)