Die Schnur
Es war einmal ein indischer König namens Akbar.
Eines Tages spannte er eine Schnur und forderte seine Minister auf: Schneidet diese Schnur nicht ab, verknotet sie nicht, doch verkürzt sie auf eine andere Art und Weise. Die Minister dachten lange nach, kamen aber zu keinem Ergebnis. Schließlich stand einer der weisesten Männer auf und spannte eine längere Schnur daneben. Durch diese zweite, längere Schnur wurde die erste automatisch verkürzt, ohne jedoch verknotet oder abgeschnitten zu werden.
Da sagte König Akbar:
So sollten auch wir die Meinung eines anderen weder umbiegen noch beschneiden, sondern nur unsere eigene Schnur daneben spannen. Dann mögen die anderen selbst entscheiden, was länger oder kürzer – was besser oder schlechter ist.
Das ist weise.
Wobei hier bei uns derjenige, der eine
längerelange Leitung hat, nicht unbedingt als der Bessere / Weisere gilt.Was mich mehr stört: dass keine Frauen im Ministerrat sitzen.
Geschweige denn auf dem Thron. ; )
Längenvergleiche haben eine männliche Tradition.
*lacht auf* Wie konnte mir das entgehen!