Es gibt ja Blogger:innen, die schreiben live von der Buchmesse; ich gehöre nicht zu dieser Kategorie, deswegen war ich etwas wortkarg die vergangenen Tage! Ab heute Nachmittag dann ein Seminar “Schreiben als kreativer Prozess” in Neuss, wir reisen mit vier Trainern an. Ich freu’ mich schon, jetzt vom Buchmessenmodus Abschied zu nehmen – die kleine Gruppe Jugendlicher, mit der ich die nächsten beiden Tage arbeiten will, kommt meiner derzeitigen Stimmung viel mehr entgegen. Und kommende Woche?
Will ich schreiben und wieder zur Ruhe kommen. Keine meiner leichtesten Übungen dieser Tage, Fuchur der Glücksdrache möge mir beistehen. Und Ihnen natürlich! Sowieso!
Bleiben Sie mir gewogen,
Ihre
Madame TT
Nächste Woche sieht die Welt ohnehin wieder anders aus, weissage ich mal. Und was das Glück betrifft, so tut es, was es will – es steckt sogar manchmal in Keksen. Wenn ich es aber sehe, schicke ich es bei Ihnen vorbei – versprochen!
Wie dichtete Robert Gernhard so schön: Im Glück und anderswo… (Ich weiß, Sie lesen den ja nicht, Herr Schlinkert)
Herr Dilettant! Ich weiß, daß Sie wissen, daß ich Robert Gernhard nicht lese, und das wissen Sie ganz genau. Wahrscheinlich komme ich deswegen in die Hölle, aber das ist mir egal, weil nämlich Herr Gernhard in die Hölle der Überbewerteten kommt (Brecht, Grass, Martin Walser und Consorten) und ich in eine andere. Wie schreibt Michael Lentz so schön: der tod / ist kein beschluss / er ist ein rohling / (…) für zukünftige verwendung (…).
An Ihnen werde ich mir gewiss keinen Zahn ausbeißen, ohnehin schmort ein jeder in seiner eigenen Hölle, jetzt oder später. Aber den Brecht streichen Sie mir doch bitteschön aus Ihrer Liste der Überbewerteten, der hat mich nämlich schon mal gerettet. Genießen Sie den überraschend milden Herbsttag!
Brecht ist der Erste der Überbewerteten – mehr kann ich Ihnen nicht anbieten. Draußen ist es milde? Dann ist da sicher die Hölle los!
wir bleiben gewogen
*Knickst*