Ein merkwürdiger Zustand, so im Fieber zu schreiben: jene L. rückt mir immer näher auf den Leib. Was will sie? Woher kommt sie so plötzlich? Ich schwöre, noch einen Tag vor meiner Abreise hatte ich keine Ahnung, dass sie existiert.
Ihr nächster Brief ist eben fertig geworden; ich stelle ihn nur noch nicht ein, weil er so lang ist und ich nicht weiß, wie ich künftig mit dieser Arbeit verfahren soll. Weiter auf die Hauptseite stellen? Das wäre mir am liebsten, schreckt aber, je länger die Texte werden, jene Leser ab, die lieber anderes von mir lesen und sehen, denen L.’s Abenteuer gleichgültig sind. Sollte mir das egal sein? Es ist immer leicht gesagt, man solle sich als Autor nicht scheren ums Publikum: das gilt für den Arbeitsprozess selbst, nicht aber für die Art und Weise, wie man Ergebnisse offen legt.
Ich behandele mich wie ein rohes Ei im Moment, fast, dass ich mir fremd sein will. Phyllis als Künstlerin ist eine verdammt ungeduldige Frau; sie verliert schnell das Interesse an der Disziplin, die es braucht, lange Manuskripte zu schreiben. Eine andere, ausdauerndere muss diese L. Geschichte voran treiben. Deswegen die Vorsicht. Falls Sie einen Rat haben: er ist willkommen.
Ich habe keinen Rat aber Lust auf Ihre Texte. Auch ohne zu kommentieren lese ich immer. Wünschen Sie sich kleine Ich-habe-das-gerne-gelesen-Zeichen?
*kichert*
Jou!
Ich bin gespannt auf L.s Briefe!
Gut. Dann geb’ ich ihr Bescheid, sie soll weitermachen.