Hm.

Seit Jahren predige ich in höflich ungläubige Gesichter, dass Stephen King ein ernst zu nehmender Autor ist. Doch gestern! Ich dachte, ich spinne: In seiner Büchersendung “Druckfrisch” spricht Denis Scheck mit Martin Walser. Der empfiehlt ihm ein Buch von Burkhard Müller – über – ja, über wen? Stephen King! Im Ernst.
Walser sagte, auf jenes Buch hin habe er einige Bücher von King gelesen und daraufhin seine Meinung über ihn komplett revidiert. Die beiden gewichtigen Herren waren sich einig: King sei gute Lektüre. Basta. Ein großer Autor, sagte Scheck wörtlich. Halt nur schlecht übersetzt.
Oje. Wo kommen wir denn da hin, wenn die mächtigen Herren jetzt auch noch die letzten Territorien vermeintlicher Trivialliteratur für sich entdecken?
King jedenfalls ist fein raus. Falls es doch Leute geben sollte, die Schecks viel zu spät ausgestrahlte Büchersendung anschauen (die fies sein will, selbstgefällig pointiert ist, aber dieser typisch Scheck’schen Zugespitztheit und Leidenschaft wegen dann doch interessant), also, falls jemand zugesehen hat, gehen die Verkaufszahlen für den Meister der Horrorgeschichte jetzt noch mal rauf.
Nicht, dass er es nötig hätte – er ist der Mensch, der die meisten Bücher verkauft, weltweit – aber ich hab’ mal gelesen, dass er sich doch grämt, dass sein Werk als Schmutz und Schund abgetan wird. (Der Ausdruck, den meine Mutter verwendete, wenn sie mich früher mit unstandesgemäßen Büchern erwischte)

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