Unvergessen:

Der Kaiser und Spätstoiker Marc Aurel, geboren 121(!) nach Christus.
Weil ich in seiner Schrift “Selbstbetrachtungen” das Konzept der multiplen Persönlichkeit vorgefunden habe. Und da der Kaiser meiner Aneignung nicht mehr widersprechen kann, lest mal diesen Auszug:

… “Was für einen Gebrauch mache ich eigentlich jetzt von meiner Seele? In jedem Einzelfall sollte man sich danach fragen und darauf prüfen: Was geht jetzt in diesem Teile von mir vor, den man den herrschenden nennt, und was für eine Seele habe ich zur Zeit? Doch nicht die eines kleinen Kindes, eines unreifen Knaben, eines schwachen Weibes oder die eines Tyrannen, eines Haus- oder Raubtieres?”

(Na ja, die Sache mit dem schwachen Weib müssen wir ihm durchgehen lassen)

Sehr interessantes Buch auf jeden Fall. Kurze Gedankenpäckchen, man kann einfach irgendwo aufschlagen und loslesen. Insgesamt geht es ihm um den Willen der “Weltvernunft”, den man bejahend in den eigenen aufnehmen möge. Muss beruhigend sein, daran zu glauben, dass die Welt eine übergeordnete, von unseren Bemühungen unabhängige Qualität von Vernunft besitzt.

Ein Gedanke zu „Unvergessen:

  1. Marc Aurel Marc Aurel lese ich schon seit vielen Jahren und es gibt immer wieder was zu entdecken. Und je länger man darin liest, desto mehr kam es mir vor, als seien diese ganzen Regeln von einer ziemlichen Ironie durchdrungen. So ziemlich alles was einem wichtig ist, wird ja in seine Bestandteile zerlegt und am Schluß bleibt nur die Gelassenheit übrig, mit der man auf die Analyse reagieren soll. Eines der Bücher die jeder mal lesen sollte.

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