Kommt mir vor, als hätte ich schon immer vor dem Rechner gesessen. Die letzten zehn Jahre ganz bestimmt. Wie eigenartig. Ich sollte mehr raus, einfache Sachen machen. Vor meinem Fenster ist eine enorme Baustelle, da ackern sie von morgens sieben bis abends. Ich könnte über die Straße laufen, mich in den Bagger setzen und ein paar Balkone von den Fassaden kratzen. Oder mit dem Schlauch, der aus der Zementmischmaschine ragt, die hässliche Grillhütte auf dem Hof vom Nachbarhaus ausgießen. Heute, ich geb’s offen zu, ist mir nach etwas ganz und gar unkonstruktivem.
Ob ich den Arbeitern heute Nacht etwas auf ihre Mischmaschine male? Ich sitz’ hier blass und weich in meinem Kubus, mir raucht der Kopf. Draußen scheint hemmungslos die Sonne. Ich glaub’, ich geh’ ins Sportstudio. Schluss mit der Schreiberei. Hat jemand Lust, ein paar Worte zu tippen? Ist ganz leicht. Nur zu. Oder ihr kommt heute Nacht vorbei und helft, die Zementmischmaschine zu bemalen. Einer muss es tun, so quittengelb kann sie nicht bleiben.