49 Gedanken zu „Sätze, die man besser nicht an die Tafel schreiben sollte, 4

  1. ein bisschen senf von lobster dazu obwohl es so ist.
    hab lange gebraucht, einzusehen, dass selbst weltstars nur marionetten sind ( und das nicht nur für companies ) und so gut wie komplett austauschbar in bildungsorientierten gesellschaften.
    etwas machen, gerade weil es so ist, künstlerische leistung bringen, auch wenn es keinen interessiert, das ist es.
    am besten noch im team ( hörte letztens beim zappen, dass bei der michael jackson produktion von thriller, wenn ich mirs soweit merkte, hm, neben quincy jones auch noch ein arrangeur und ein komponist am werke war, so platt das zeug für mich klingt, nun bei prince waren wohl zwei professionelle musikerinnen mit am konstruieren usw. – das ist wohl heute mittlerweile üblich bei grösseren pop-produktionen, und das sind sicherlich keine amateure sondern studierte berkley-usw.typen, vermute ich mal )
    dabei darf man persönlich ja auch bescheiden vor seinen ergebnissen zurücktreten, auch wenn man alleine arbeitet -sag ich mal – und trotzdem wirkt was auf sinne.
    naja.

    • Die Leute, die in die bildende Kunst gehen, scheinen sich schlechter für Teamarbeit zu eignen als die aus der Darstellenden. Oder Musiker. Zumindest gibt’s bei uns Kurrrator:innen anstelle von Mit-Komponisten oder Arrangeuren, und die beanspruchen nicht selten den Star-Status für sich.
      “Obwohl es so ist”, schreiben Sie – ich glaub’ das ja nicht. Es kommt durchaus auf jede(n) von uns an. Nur ist das mit Aufwand verbunden, innerlichem. Nur, wer sich selbst ernst nimmt, kann auch erwarten, dass andere das auch tun. Das hat nichts mit mangelnder Bescheidenheit zu tun, sondern mit Nach-druck: man kann, glaub’ ich, nicht immer nur mit Samtpfoten durch die Welt laufen…
      naja.

    • wenn ich mir dazu mal grindcore musik anschaue, so ist so eine musik ganz klar ausdruck von widerstand gegen politische zustände.
      die frage wäre, was wäre wenn man in einer welt ohne opfer egal welcher couleur leben dürfte – käme noch irgend jemand auf ide idee, so eine sportliche und hochenergetische musik zu machen – bzw. wäre diese musik als beschreibung eines sexuell-heftigen für die leute noch akzeptabel ?
      ich kenne übrignes nur frauen die grindcore mit masochismus konnotieren und nicht mit minutenlanger rhythmisch schneller penetration.
      die letzten geheimnisse hierzu sind für mich noch nicht gelüftet.
      ( für mich wirkt diese musik halt in ausgepowerten situationen, wo ne kanne kaffee versagt )
      trotzdem können solche musiker im alltag eben bescheidene und ruhige leute sein
      – klar sie agieren ja über die musik aus ( wie andere vielleicht in der muckibude – bloss aber ist das energie, die sich beim ausagieren schon weitergibt, sag ich mal )
      naja – blanke theorie mit ein wenig persönlicher erfahrung

    • p.s. hör grad, dass der schluss nicht auf der tube-fassung ist und ich trink heut auch nicht mal 0,2 liter wein, mach grad ein paar tage einen auf temperenzler.
      ( mit penetration verbinde ich persönlich diese musik aber nicht, – halt mit widerständlerischkeit und eben mit energie, so im ganz allgemeinen sinne )

    • oje, echt, sind sie sicher ?
      seit ich in letzter zeit so viel mit kim und ännie meine freizeit verbringe, und die beiden grad mal bis zu den purples oder guns and roses gehen ( gut getippt, a23 ! )
      hat sich mein audiophiler enthusiasmus in diese richtung übrigens ein wenig gelegt.
      ( dass die letzten takte der nummer in der tube fehlen ist nervig )
      und hans – das mit dem ausgeben hat mich lusche doch gerade umkippen lassen, das glas ist grad schon doch ziemlich voll des roten rebsafts.
      *so gut wie wein’ ob dieser meiner gerade sich dergestalt situativ-weichbirnig inszenierenden luschigkeit*

    • dito !

      ( warum ist diese flasche chianti bloss so schlank und dementsprechend so schnell leer ? hm, *rätsel* )

      und nun kommen hier im thread ihre erwägungen, naja sorry dass ich bislnag noch nicht drauf einging – ich lass das so stehen dieses “drauf einging” – ist aber halt eine mehrdeutige wendung die manche ( dann wohl heten – eben brüskieren kann, also, dass ich bislang noch nichts dazu sagte.
      heute wird’s wohl nix mehr dahingehend, mannomann, beim alk kenn ich nur insofern grenzen, als dass ich mich bislang damit noch nicht vergiftete, toitoitoi oder so ähnlich.

      skol – anders ausgedrückt, can’t help.
      utschie

    • wo ist der 21ste ?
      hier.
      mit.
      nunja, wo die lagoon in dem carcass stück für mich sich präsentiert verrate ich jetzt nicht ( gleich ).
      bin noch nicht komplett breit.

    • @Lobster (20:09) Wenn Sie darauf eingehen wollten, hätte ich eine realistische Chance, mit Ihnen ernsthaft und bedacht in Verbindung zu treten. Daran würde mir einiges liegen, wenn Sie mir das einmal so explizit auszustellen erlaubt haben wollten. Anders finde ich in meiner Beschränktheit schlicht keinen Anknüpfungspunkt mit Ihnen, mit Ännie, mit Kim, et. al.
      Santé! (bei Martini-Orange ; )
      PS. ich empfinde mich schlicht unbeholfen und unerwünscht in Ihren manchmal “solitairesquen” Gedankenfadenabwicklungen. Skol! In aller Ernsthaftigkeit!

  2. Dieser Tafelsatz hat einige beachtliche Dimensionen.
    Eine davon ist der “Ausschluss” (verwandt mit der Alienspucke “a u s s o r t i e r t“).
    Die Dimension des Werturteils, gegen den Adressaten als Ganzes gerichtet, trägt ebenfalls einige Diskussionswürdigkeit in sich.
    Wenn man die Rückseite der Tafel in Augenschein nimmt, kann man eine weitere, wohl die wichtigste Dimension, wie ich meine, erkennen: “Auf MICH kommt’s eh nicht an”. Darin offenbart sich das ganze Drama, als welches sich die moderne “bildungsorientierte” Gesellschaft ereignet, in Szene gesetzt von “Wissensbürgern” fernab jeglicher tatsächlich bedeutungsvoller Bildung.
    Das Leiden, welches sich mit der Haltung in diesem Satz verbindet, ist ebenfalls eine Dimension. Krankheitswertig, auf beiden Seiten der Tafel.

    Ich sehe lediglich einen einzigen Boden, auf dem dieser Satz zu greifen im Stande wäre, nämlich den des “Verkonsumierbarkeitszwanges”. Aber solider Untergrund ist der auch keiner, vielmehr bloß eine brüchige Scholle, schwankend auf blubbernd wallender Lava.
    Sobald sich nämlich eine Gemeinschaft das Überleben auf andere Weise organisiert, als den mörderischen Wettbewerb um das “verkonsumiert-werden-müssen”, ist es vorbei mit dem Drohpotenzial, welches als weitere Dimension ebenfalls in dem Tafelsatz enthalten ist. Dann ist die Scholle gekippt…

    PS: der Satz tut so richtig schön weh! : )

    • weitere Möglichkeit Vorbereitung: die Tafel bildschirmfüllend tsuhmen
      und: den Kopf in beide Hände stützen, sodass sie wie Scheuklappen das Gesichtsfeld auf die Tafel begrenzen.
      dann: Eine Minute lang mit weit aufgerissenen Augen (ohne zu zwinkern) auf den Satz starren.
      Nach Ablauf der Minute die Augen schließen und auf der Innenseite der Lider das Negativ ablesen:


      Es geht um etwas ganz anderes.

    • Ich kam auf diesen Satz, Hans, weil ich bei Ihnen die Zeilen über Elend las, die Sie anscheinend inzwischen wieder gelöscht haben. Und weil nichts dazu sagen konnte. Dachte ich. Um dann doch etwas dazu zu sagen, auf meine Art.

    • “Salvatorische Klausel” Dem Satz wohnt auch die Dimension der wegdeutenden “Selbstheilung” inne. Das lag mir vorhin schon auf der Zunge: Auflösung einer kognitiven Dissonanz.

      Das “Elend” hatte ich wieder weggenommen, weil ich plötzlich meine eigene Ohnmacht nicht länger ertragen wollte. Erbärmlich, nicht wahr? Geballte Fäuste in Hosentaschen…

      Ja, es kommt auf jede(n) von uns an, wie Sie weiter oben zu Lobster sagten, und auch auf den Nachdruck. Gemeinschaft kann nicht einfach konsumiert werden, sie muss erst gestaltet werden. Von wem, wenn nicht von uns selbst?

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