»Ambiguitätstoleranz«
= Unsicherheits- oder Ungewissheitstoleranz
= Gegenteil von Vorurteilsbereitschaft
= Die Fähigkeit, Widersprüchlichkeiten, kulturell bedingte Unterschiede oder mehrdeutige Informationen, die schwer verständlich oder sogar inakzeptabel erscheinen, wahrzunehmen und nicht negativ oder vorbehaltlos positiv zu bewerten
= Voraussetzung für interkulturelle Kompetenz
= Die Fähigkeit, Schwebezustände, in denen keine Entscheidungen fallen, auszuhalten und trotzdem geordnet und durchdacht weiter zu arbeiten
= Erwünschte Kernkompetenz von Lehrenden
Quelle: verschiedene
Die Anwendung dieses Wortes würde ich dem Subsidiaritätsprinzip folgend dosieren! 😉
@schreiben wie atmen Aber Sie müssen zugeben, es ist ein stattlicher und wohlklingender Begriff… im Gegensatz zu Ihrem Zungenbrecher ; )
Nun ja, Sie haben den Vorteil der dunklen, runden Vokale “o” und “u” auf Ihrer Seite. Mein Begriff ist wohl eher dazu geeignet, eine kakteenartig spitze Stimmung zu transportieren.
“Am liebsten würde ich Dir jetzt eine runterhauen”
“Aber, aber, das widerspräche ja absolut dem von mir sehr geschätzten Subsidiaritätsprinzip”
“*+#?°^#*<*” (setzen Sie hier noch das von Ihnen bevorzugte Schimpfwort ein, und fertig ist die Laube)
@schreiben wie atmen “*+#?°^#*<*”???
(Hatten wir das Schimpfen mit Worten nicht kürzlich geübt…?)
John Keats nannte das Negative Capability, zumindest einen Teilaspekt des Ganzen, nämlich die Fähigkeit, Schwebezustände, in denen keine Entscheidungen fallen, auszuhalten und trotzdem geordnet und durchdacht weiter zu arbeiten.
@terpsichore Negative Befähigung … “bezeichnet die Fähigkeit, zu akzeptieren, dass nicht jeder komplexe Sachverhalt aufgeklärt werden kann. Für Keats müssen ‘große’ Denker, insbesondere Dichter, diese Fähigkeit haben” lese ich eben.
“Negativ” ist aber im Englischen komplexer besetzt als im deutschen.
Es ist bei Keats keine Bewertung im Sinne von Negativ oder Positiv wie wir es oft verwenden, sondern eher eine Polarität. Ein Aggregatzustand vielleicht. Ich mag es jedenfalls, ihn auszuhalten. Das trainiert die Muskeln. 😉
Dazu fällt mir eben noch das von mir geschätzte Wort “unwägbar” ein …
Ja.”Suspense” fällt mir auch noch dazu ein.
Das Nichtwissen ist schon ein spannender Ort.
@terpsichore Der Wahl Ihres Nicks nach zu urteilen sind Sie an flirrenden Orten auch weit besser aufgehoben als an streng definierten ; )
Schwebezustände mit Keats …
Forlorn! the very word is like a bell
To toll me back from thee to my sole self!
Adieu! the fancy cannot cheat so well
As she is famed to do, deceiving elf.
Adieu! adieu! thy plaintive anthem fades
Past the near meadows, over the still stream,
Up the hillside; and now ´t is buried deep
In the next valley-glades:
Was it a vision or a waking dream?
Fled is that music, – do I wake or sleep?
(Ode to an nightingale)
Das ist wunderschön. Wie überhaupt der ganze Kommentarlauf von Ambiguitätstoleranz zur Ode an die Nachtigall so etwas vergnügt Stille-Post-artiges hat…
Ja, schön, so eine virtuelle Befruchtung. 🙂